Mögliche Auswirkung von Ausgangssperren auf die Mobilität
Die folgende Grafik zeigt die durchschnittliche Mobilität in Deutschland im Tagesverlauf. An ihr lässt sich abschätzen, welcher Teil der Mobilität durch eine mögliche Ausgangssperre betroffen sein könnte.
Erfasst sind alle Bewegungen innerhalb von Kreisen in Deutschland (lokale Mobilität). Für jede Stunde ist die durchschnittliche Anzahl an Bewegungen angegeben, die in dieser Stunde begannen. Die Anzahl ist gemittelt über die ersten drei Märzwochen 2021 (1.3-21.3.2021).
Man sieht dass ein relativ geringer Anteil der Mobilität (7,4%) in den Zeitraum von 22:00 Uhr bis 5:00 Uhr fällt, welcher oft für die Anwendung einer Ausgangssperre diskutiert wird.
Wenn der Zeitraum ausgeweitet wird auf beispielsweise 20:00 Uhr bis 5:00 Uhr steigt der betroffene Anteil der Mobilität geringfügig auf 12,3%.
Zu beachten ist, dass bei einer Ausgangssperre nicht 100% der Bewegungen im Zeitraum der Sperre wegfallen. Zudem gibt es vermutlich Ausweicheffekte, zum Beispiel dadurch, dass einzelne Trips auf den Zeitraum außerhalb der Ausgangssperre verlagert werden.
Bundesländer im Vergleich
Wir haben die gleiche Analyse auch separat für die einzelnen Bundesländer durchgeführt. Insgesamt sehen wir wenig Abweichungen vom deutschlandweiten Durchschnitt in den Ländern. Die Tageskurve der Mobilität ist in allen Ländern ähnlich.
Genauso ähnlich ist der Anteil der Mobilität, der in den Zeitraum einer möglichen Ausgangssperre fällt; Er reicht von 6,4% in Bayern bis zu 8,6% in Niedersachsen.
Vergleich mit dem ersten Lockdown
Im Vergleich zum Vorjahr liegt die tagesweise Mobilität im 7-Tage-Mittel aktuell etwa -11% unter dem Wert von 2019 (Stand 26.03.2021). Dies ist eine deutlich geringere Abnahme als im ersten Lockdown, als die Mobilität auf bis zu -40% unter das Vorjahresniveau gefallen ist.
Stundenweiser Vergleich
Wie sieht das aber in der stundenweisen Auflösung aus? Die folgende Grafik zeigt den Unterschied in der stundenweisen Anzahl an Bewegungen verglichen mit 2019. Man sieht, dass besonders mitten im Tag die Mobilität zum Höhepunkt des ersten Lockdowns im März 2020 deutlich geringer war als im März 2021.